Fehlgeburt

Eine Fehlgeburt ist der Verlust einer Schwangerschaft vor der 20. Schwangerschaftswoche. Die meisten Fehlgeburten ereignen sich im ersten Trimester der Schwangerschaft. Die meisten Fehlgeburten werden durch Chromosomenstörungen verursacht.

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Was ist eine Fehlgeburt?

Eine Fehlgeburt (auch Spontanabort genannt) ist die unerwartete Beendigung einer Schwangerschaft in den ersten 20 Schwangerschaftswochen. Die Bezeichnung Fehlgeburt bedeutet nicht, dass Sie etwas falsch gemacht haben, als Sie die Schwangerschaft austrugen. Die meisten Fehlgeburten liegen außerhalb Ihrer Kontrolle und entstehen, weil der Fötus aufhört zu wachsen.

Arten von Fehlgeburten

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin kann bei Ihnen die folgenden Arten von Fehlgeburten diagnostizieren:

• Verpasste Fehlgeburt: Sie haben die Schwangerschaft verloren, wissen aber nicht, dass es passiert ist. Es gibt keine Symptome einer Fehlgeburt, aber ein Ultraschall bestätigt, dass der Fötus keinen Herzschlag hat.
• Vollständige Fehlgeburt: Sie haben die Schwangerschaft verloren und Ihre Gebärmutter ist leer. Sie haben Blutungen gehabt und fötales Gewebe ausgeschieden. Ihr Arzt kann eine vollständige Fehlgeburt mit einer Ultraschalluntersuchung bestätigen.

• Wiederholte Fehlgeburt: Drei aufeinanderfolgende Fehlgeburten. Dies betrifft etwa 1 % der Paare.
• Drohende Fehlgeburt: Ihr Gebärmutterhals bleibt geschlossen, aber Sie haben Blutungen und Krämpfe im Becken. Die Schwangerschaft verläuft in der Regel ohne weitere Probleme. Ihr Schwangerenbetreuer wird Sie möglicherweise für den Rest der Schwangerschaft genauer überwachen.
• Unvermeidliche Fehlgeburt: Sie haben Blutungen, Krämpfe und Ihr Gebärmutterhals hat sich bereits geöffnet (erweitert). Möglicherweise tritt Fruchtwasser aus. Eine vollständige Fehlgeburt ist wahrscheinlich.

Wie erkenne ich, ob ich eine Fehlgeburt habe?

Es kann sein, dass Sie nicht wissen, dass Sie eine Fehlgeburt haben. Bei Menschen, die Symptome einer Fehlgeburt haben, sind die häufigsten Anzeichen

• Blutungen, die von leicht bis stark verlaufen. Sie können auch gräuliches Gewebe oder Blutgerinnsel ausscheiden.
• Krämpfe und Unterleibsschmerzen (meist schlimmer als Menstruationskrämpfe).
• Schmerzen im unteren Rückenbereich, die von leicht bis schwer reichen können.
• Eine Abnahme der Schwangerschaftssymptome.

Wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie eines dieser Symptome bemerken. Er wird Ihnen sagen, dass Sie in die Praxis kommen oder sich in die Notaufnahme begeben sollen.

Was sind die Ursachen für Fehlgeburten?

Chromosomenanomalien verursachen etwa 50 % aller Fehlgeburten im ersten Schwangerschaftsdrittel (bis zur 13. Woche). Chromosomen sind winzige Strukturen in den Zellen Ihres Körpers, die Ihre Gene tragen. Die Gene bestimmen alle körperlichen Merkmale eines Menschen, wie das zugewiesene Geschlecht, die Haar- und Augenfarbe und die Blutgruppe.

Bei der Befruchtung, wenn sich Ei- und Samenzelle verbinden, kommen zwei Chromosomensätze zusammen. Wenn eine Ei- oder Samenzelle mehr oder weniger Chromosomen als normal hat, weist der Fötus eine abnorme Anzahl auf. Während eine befruchtete Eizelle zu einem Fötus heranwächst, teilen und vermehren sich die Zellen mehrmals. Anomalien während dieses Prozesses führen ebenfalls zu Fehlgeburten.

Die meisten Chromosomenstörungen treten zufällig auf. Warum das so ist, weiß man nicht genau.

Mehrere Faktoren können eine Fehlgeburt verursachen:

• Infektion.
• Hormonelle Ungleichgewichte.
  
• Fehlerhafte Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut.
• Wie alt Sie sind.
• Anomalien der Gebärmutter.
• Inkompetenter Gebärmutterhals (Ihr Gebärmutterhals beginnt sich zu früh in der Schwangerschaft zu öffnen).
• Lebensgewohnheiten wie Rauchen, Alkoholkonsum oder Freizeitdrogen.
• Störungen des Immunsystems wie Lupus.
• Schwere Nierenerkrankung.
• Angeborene Herzkrankheiten.
• Diabetes, der nicht behandelt wird.
• Schilddrüsenerkrankung.
• Bestrahlung.
• Schwere Unterernährung.

Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Stress, Sport, sexuelle Aktivitäten oder die längere Einnahme von Antibabypillen eine Fehlgeburt verursachen. Wie auch immer Ihre Situation aussieht, es ist wichtig, dass Sie sich nicht selbst die Schuld für eine Fehlgeburt geben. Die meisten Fehlgeburten haben nichts damit zu tun, was Sie getan oder nicht getan haben.

Wie schmerzhaft ist eine Fehlgeburt?

Fehlgeburten sind für jeden Menschen anders. Manche Menschen leiden unter schmerzhaften Krämpfen, während andere Krämpfe haben, die denen ihrer Menstruation ähneln. Auch die Art der Fehlgeburt kann das Schmerzempfinden beeinflussen. Wenn Sie zum Beispiel eine vollständige Fehlgeburt zu Hause haben, können Sie mehr Schmerzen haben als jemand, der eine Fehlgeburt hat und die Schwangerschaft durch einen chirurgischen Eingriff entfernen muss.

Was passiert zuerst bei einer Fehlgeburt?

Es ist schwer zu sagen, was bei einer Fehlgeburt als Erstes passiert, da die Symptome bei jeder Person anders sind. Manchmal gibt es keine Anzeichen für eine Fehlgeburt, und Sie stellen bei einem pränatalen Ultraschall fest, dass Sie die Schwangerschaft verloren haben. Bei den meisten Menschen treten Krämpfe und Blutungen auf, aber was zuerst passiert, ist unterschiedlich.

Wie lange dauert eine Fehlgeburt?

Das kommt darauf an. Bei manchen Menschen dauern schmerzhafte Krämpfe und starke Blutungen länger als bei anderen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen sagen, was Sie zu erwarten haben, und Ihnen Tipps geben, wie Sie mit Schmerzen und Krämpfen während der Fehlgeburt umgehen können.

Was sind die Risikofaktoren für eine Fehlgeburt?

Ein Risikofaktor ist eine Eigenschaft oder ein Verhalten, das das Risiko einer Person erhöht, eine Krankheit oder einen Zustand zu entwickeln. Zu den Risikofaktoren für eine Fehlgeburt gehören:

Ihr Alter: Studien zeigen, dass das Risiko einer Fehlgeburt bei Menschen im Alter von 20 Jahren 12 % bis 15 % beträgt und bis zum Alter von 40 Jahren auf etwa 25 % ansteigt. Die meisten altersbedingten Fehlgeburten sind auf eine Chromosomenanomalie zurückzuführen (der Fötus hat fehlende oder zusätzliche Chromosomen).

Frühere Fehlgeburten: Wenn Sie bereits eine Fehlgeburt hatten, liegt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Fehlgeburt bei 25 % (nur geringfügig höher als bei Personen, die noch keine Fehlgeburt hatten).

Gesundheitliche Bedingungen: Bestimmte Gesundheitszustände wie unbehandelter Diabetes, Infektionen oder Probleme mit der Gebärmutter oder dem Gebärmutterhals erhöhen das Risiko einer Fehlgeburt.

Sprechen Sie mit Ihrem Schwangerschaftsbetreuer über die Risikofaktoren für eine Fehlgeburt. Sie können Ihr Risiko besprechen, nachdem sie Ihre Krankengeschichte überprüft haben.

Wie viele Menschen haben Fehlgeburten?

Zwischen 10 und 20 % aller bekannten Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt. Die meisten Fehlgeburten (80 %) ereignen sich innerhalb der ersten drei Monate der Schwangerschaft (bis zur 13. Schwangerschaftswoche). Weniger als 5 % der Fehlgeburten ereignen sich nach der 20. Schwangerschaftswoche, wobei die Fehlgeburten kurz nach der Einnistung höher sein können. Es kann vorkommen, dass eine Person nicht merkt, dass sie schwanger ist, weil die Blutung um die Zeit ihrer Menstruation herum auftritt. Dies nennt man eine chemische Schwangerschaft.

Wie hoch ist mein Fehlgeburtsrisiko pro Woche?

Das Risiko einer Fehlgeburt sinkt mit jeder Schwangerschaftswoche. Etwa 15 % der Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt. Im zweiten Trimester (13. bis 19. Woche) liegt das Risiko einer Fehlgeburt zwischen 1 % und 5 %. Das Risiko einer Fehlgeburt hängt von vielen Faktoren ab, z. B. von Ihrem Alter und Ihrem Gesundheitszustand. Das Risiko einer Fehlgeburt nimmt jedoch mit jeder Schwangerschaftswoche ab, wenn die Schwangere keine anderen gesundheitlichen Probleme hat.